Mittwoch, 9. Mai 2007

Sarkozy-Gegner randalieren in Paris - Neue Straßenschlachten

Straßenschlachten nach Sarkozys Sieg: In Paris und anderen französischen Städten kam es in der Nacht zu Krawallen. Autos und Motorräder wurden in Brand gesteckt, Steine und Flaschen geworfen - die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Am Rande einer Kundgebung von 5000 Anhängern der unterlegenen Sozialistin Royal auf dem Bastille-Platz lieferten sich vermummte Gegner Sarkozys eine Straßenschlacht mit der Polizei. Die Sicherheitskräfte wurden von mehr als 100 Autonomen mit Pflastersteinen und Flaschen angegriffen.
Mit Tränengas versuchten die Einsatzkräfte die Demonstranten zurückzudrängen, zunächst jedoch ohne Erfolg. Zahlreiche Schaulustige mischten sich unter die Demonstranten, die Menge wuchs auf mehr als tausend Personen an. Am späteren Abend setzte die Polizei Wasserwerfer ein. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt, ein Mann wurde mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Platz gesehen. Eine Gruppe versuchte, ein Konzert zu improvisieren, um die Lage zu entspannen. Dagegen schollen Rufe wie "Sarko, Faschist, das Volk kriegt Dich."


Auch aus anderen Städten wie Lyon, Grenoble, Rennes und Nantes wurden teilweise gewalttätige Demonstrationen gegen Sarkozy gemeldet. In Lyon ging die Polizei nach eigenen Angaben gegen rund 150 Demonstranten vor, die offenbar eine Feier von Sarkozy-Anhängern aufmischen wollten. Drei Personen wurden festgenommen, zwei Polizisten leicht verletzt.
In Ris-Orangis in der Nähe des Flughafens Orly, in Corbeil-Essones und Evry wurden Schulen und ein Sozialzentrum mit Brandbomben angegriffen, wie die Gewerkschaft der Polizei mitteilte. Verletzt wurde offenbar niemand.
"Fünf oder sechs Fahrzeuge" seien in Pariser Vorstädten in Flammen aufgegangen, teilte die Polizei mit. Dies entspreche dort allerdings ungefähr der üblichen Zahl für eine Nacht. Wegen befürchteter Ausschreitungen bei einem Wahlsieg Sarkozys ist in Frankreichs Banlieues die Polizei verstärkt worden. Allein in Paris und seinen Vorstädten wurden deshalb 3000 Beamte mobilisiert.
Die Vorstadt-Organisation AC le Feu rief am Abend im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois zur Ruhe auf. Niemand solle auf "Provokationen" mit Gewalt antworten, erklärte der Präsident der Organisation Mohamed Mechmache. Es werde Möglichkeiten geben, "friedlich auf der Straße" zu demonstrieren. In Clichy-sous-Bois hatten im Oktober 2005 die wochenlangen Vorstadt-Unruhen begonnen, nachdem zwei Jugendliche sich auf der Flucht vor der Polizei in einem Hochspannungstransformator versteckten und dort durch Stromschläge ums Leben kamen.

Im 15. Pariser Bezirk wurde am Sonntag ein junger Mann auf der Flucht vor der Polizei durch Stromschläge verletzt. Er war mit einem weiteren Jugendlichen von Beamten unter dem Verdacht verfolgt worden, ein Auto klauen zu wollen, wie es aus Polizeikreisen hieß. Als er über ein Eisenbahn-Gelände entkommen wollte, erhielt er auf den Schienen einen Stromschlag und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Royals Wahlkampfberater Jean-Pierre Chevènement rief im Fernsehen die Linken auf, "ruhig Blut zu bewahren". Er könne "die Enttäuschung vieler verstehen", sagte der frühere Minister. "Doch die Demokratie hat gesprochen. Was die Wahlurnen schaffen, können die Wahlurnen eines Tages auch wieder abschaffen."

Mein Kommentar zu diesem Artikel:
Das war vorraus zu sehen!
Das Volk von Paris bzw. die Jugendlichen und die ausländischen Bewohner der Vororte rebellieren gegen eine strikt konservative neue/alte Regierung!
Dabei waren alle Hoffnungen dem Sozialismus verschrieben und das französische Volk hat daran geglaubt und doch verloren!
Deshalb bekämpfen sich nun neue- gegen alte Ideen!
Mr. Bush kann sich freuen, dass er wahrscheinlich mit einem neuen Verbündeten bald seinen Greuel- und Propagandakrieg weiterführen kann gegen hilflose Menschen!
Aber dass die französischen Sozialisten in eine Stichwahl gekommen sind, ist für alle Sozialisten der Welt ein riesen Fortschritt und ein Grund zu Freude!
Denn die Menschen erkennen so langsam die Vorteile, die diese humane und soziale Ideologie mit sich bringt...halt Freiheit - Gleichheit und Solidarität!

Mit solidarisch-sozialistischen Gruß!
Lang lebe der Sozialismus und das Bürgertum!
Tod oder Freiheit!!!

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